Stolpersteine für Marie-Luise und Carl Hotze

Am 05. Dezember 2019 fand vor dem Haus An der Wuhle 41 in Kaulsdorf-Süd die Stolpersteinverlegung für Marie-Luise und Carl Hotze durch den Künstler Gunter Demnig statt. Damit wurden im Bezirk Marzahn-Hellersdorf erstmals Opfer des politischen Widerstandes gegen das NS-Regime gewürdigt. Der Heimatverein hat sich schon lange für eine Würdigung eingesetzt. So waren unter den Anwesenden auch viele Vereinsmitglieder.

 

Das Leben und Handeln der Familie Hotze schilderten die Initiatorinnen Cindy und Angelika Wewerka und die Bezirksstadträtin Juliane Witt mit bewegenden Worten. Marie-Luise und Carl Hotze waren überzeugte Kommunisten und trotzten dem nationalsozialistischen Regime.

 

1943 versteckte die Familie Hotze die jüdische Witwe Anna Degen und ihren damals 11-jährigen Sohn Michael und sicherten damit ihr Überleben. Später wurde Michael Degen bekannt als deutsch-israelischer Schauspieler und Schriftsteller. Aus Degens Autobiografie „Nicht alle waren Mörder“ wurden Texte verlesen.

 

Aufgrund ihrer politischen Überzeugung wurden die Hotzes am 05.09.1943 verhaftet. Marie-Luise Hotze wurde am 08.11.1944 im Konzentrationslager Ravensbrück ermordet. Carl Hotze kam zunächst in das Konzentrationslager Sachsenhausen und wurde 1944 aus dem Konzentrationslager Mauthausen befreit.

 

Die Initiatorinnen Cindy und Angelika Wewerka: „Wir sind stolz, diesen wunderbaren Menschen an ihrem ehemaligen Zuhause für immer ein Gedenken zu errichten. Mögen Spaziergänger über diese Steine stolpern und mit dem Lesen der beiden Namen Marie-Luise und ihrem Mann Carl aus der Vergangenheit holen.“

 

Text und Fotos: Andreas Rinner, Vorstandsmitglied