Ausstellung „Schießbefehl für Lichtenberg“ im Museum Lichtenberg

Die neue Ausstellung „Schießbefehl für Lichtenberg“ wurde am 19. Januar 2019 im Museum Lichtenberg im Stadthaus eröffnet. Die Begrüßung erfolgte durch den Museumsleiter Thomas Thiele. Das Grußwort des Bezirksamtes Lichtenberg hielt die Stadträtin Katrin Framke. Der Kurator Dietmar Lange stellte die Ausstellung und die geschichtlichen Zusammenhänge vor. Das stimmungsvolle Musikprogramm gestaltete die Bolschewistische Kurkapelle Rot Schwarz.

 

Die Novemberrevolution 1918/19 fand ihr Ende durch einen Schießbefehl während der Lichtenberger Märzkämpfe 1919. In diesen Kämpfen kamen Beamte im Lichtenberger Polizeirevier „Alfredstraße“ zu Tode. Der Reichswehrminister Gustav Noske reagierte mit einem Schießbefehl. Daraufhin gab es willkürliche Verhaftungen und Misshandlungen von Revolutionären und unbeteiligten Zivilisten. Freikorpsverbände beschossen Wohnquartiere mit schwerem Gerät. Mit der Flucht der letzten Aufständischen am 12. März 1919 endete die Novemberrevolution in Berlin. Die Ereignisse forderten rund 1200 Opfer. Einige dieser Opfer wurden auf dem Friedhof Marzahn beigesetzt. Im Jahr 1959 wurde den Gebrüdern Fritz und Albert Gast auf dem Friedhof in Marzahn ein Denkmal gesetzt.

 

Die Ausstellung illustriert mit Hilfe von Fotos, Zeitungs- und Tondokumenten, Zeitzeugenberichten und umfangreichen Texten das damalige Geschehen. Die Texte liefern Hintergrundberichte, wie in Lichtenberg die Novemberrevolution gewaltsam niedergeschlagen wurde.

 

Die interessante Ausstellung kann vom 20. Januar 2019 bis zum 05. Mai 2019 im Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße 24 besichtigt werden. Geöffnet ist das Museum dienstags bis freitags und sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr. Dazu gibt es ein Begleitprogramm mit Bustour, Vorträgen, Stadtführungen, Openair-Ausstellung, Konferenz und Gedenkveranstaltung. Die Veranstaltungen sind Bestandteil des diesjährigen Themenwinters „100 Jahre Revolution – Berlin 1918/1919.

 

Übrigens stellt der Biesdorfer Ortschronist Karl-Heinz Gärtner im Rahmen des Marzahn-Hellersdorfer Gespäches zur Geschichte im März 2019 im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf die Auswirkungen der Novemberrevolution in unserem Bezirk vor.

 

Text und Fotos: Andreas Rinner, Vorstandsmitglied